Rhododendron & Azaleen

Prächtige Blütengehölze sind Rhododendren, unschlagbar in ihrer Vielfalt der Formen und Farben. In Gruppen kommen die Säureliebhaber – unter denen es aber inzwischen auch kalktolerante Vertreter gibt – am besten zur Geltung.

Rhododendron oder Azalee?

Rhododendren und Azaleen gehören zur Familie der Heidekrautgewächse, die in Asien, aber auch in Nordamerika sowie im europäischen Gebirgsraum ursprünglich heimisch sind. Azaleen werden botanisch seit einiger Zeit nicht mehr als eigene Gattung geführt, sondern sind in die Gattung der Rhododendren eingeordnet. Dabei unterscheidet man vor allem die Indischen Azaleen, die heute als Rhododendron-Simsii-Hybriden geführt werden und oft als Topf-Azaleen bezeichnet werden. Azaleen, die im Freiland wachsen, sind im Unterschied zu immergrünen Rhododendren meist sommergrün, sie verlieren ihre Blätter also gegen Ende der Vegetationszeit. Eine besondere Untergruppe sind die Japanischen Azaleen (Rhododendron japonicum), die halbimmergrün sind und niedrig bleiben. Das Laub wird spätestens im nächsten Frühjahr ersetzt, es verbleibt meist über den Winter am Trieb.

Die schönsten großblumigen Rhododendren

Großblumige Rhododendren sind Hybriden, die auf ostasiatische und nordamerikanische Formen zurückgehen, es dominieren die Rhododendron Catawbiense-Hybriden. Sie sind immergrün und bei Wuchshöhen von bis zu fünf Metern oft ebenso breit. Begehrt bei den Gärtnern sind sie wegen ihrer üppigen Blütenpracht in allen Farben. Von Weiß über Gelb, Rosa bis hin zu Rot und Violett ist alles dabei. 

Aus der Yakushimanum-Gruppe sind ebenfalls herrliche Sorten hervorgegangen, die große Blüten mit großer Frosthärte und ein gewisses Anpassungsvermögen an sonnige Standorte verbinden. Für eher kleine Gärten oder auch für den Topf eignet sich beispielsweise die etwa einen Meter hohe Sorte Rhododendron ‘Golden Torch’. Bemerkenswert ist die gelbe Blütenpracht, die sich aus rosafarbenen Knospen öffnet. Ein Hingucker ist auch die ähnlich dimensionierte Sorte  Rhododendron ‘Cherry Kiss®’, deren Trichterblüten in einem satten Rot funkeln.

Sommergrüne und Japanische Azaleen

Für kleine Gärten eignen sich einige Vertreter der sommergrünen und Japanischen Azaleen. Japanische Vertreter werden selten höher als einen Meter. Sie wachsen buschig und dicht verzweigt, viele entwickeln einen reichen Blütenflor. Gern werden sie im Topf kultiviert. Wer die kleinen Schönheiten dauerhaft kultivieren will, sorgt im Winter für artgemäßen Schutz. Prachtvolle Beispiele für Japanische Azaleen sind beispielsweise die in vibrierendem Violett blühende ‘Lady Dark®’. Eine edle Erscheinung ist auch die weißblütige Vertreterin Japanische Azalee ‘Schneeperle’. Im Gegensatz zu diesen beiden ist die in Karminrot blühende Azalee ‘Parkfeuer’ sommergrün. Vor dem Laubfall verfärbt sich dieses in einem spektakulären Rotton.

So sieht der perfekte Standort aus

Rhododendren gedeihen in der Natur im lichten und luftfeuchten Schatten von Bäumen oder an offenen Hängen. Ihre Wurzeln wachsen flach in der sauren, mit viel organischem Material angereicherten obersten Bodenschicht. Luft- und Wasserporen sind darin reichlich enthalten, Staunässe ist allerdings ausgeschlossen. Zu viel Schatten ist definitiv kontraproduktiv, darunter leidet die Blühfreude. 

Rhododendron und Azaleen im Garten verwenden

Rhododendren und Azaleen sind botanische Besonderheiten, die aber sehr wohl in Deutschland zu Hause sind. An passenden Standorten bringen sie immergrünen Blattschmuck und spektakulären Blütenflor in ihr Umfeld. Frühblüher unter ihnen sind bei Insekten begehrte erste Nahrung, in ihrem Geäst finden Vögel und Kleinsäuger Schutz und Brutraum. 

Immergrüne Rhododendron bevorzugen einen absonnigen Standort, gern gesehen als Schattenspender sind Bäume mit lichter Krone und Pfahlwurzel wie Eichen oder Kiefern. Die ruhige Gehölzkulisse verschafft den Rhododendren den passenden Rahmen, problemlos lassen sie sich mit Stauden, Farnen oder Gräsern kombinieren.

Yakushimanum-Hybriden wie die Sorte Rhododendron ‘Percy Wiseman‘ und sommergrüne Azaleen tolerieren im Gegensatz zu den immergrünen Rhododendren mehr Sonne, sie können aber ähnlich verwendet werden. Vor allem kleinwüchsige Vertreter eignen sich problemlos für die Kübelkultur, sollten aber im Winter sorgfältig vor dem Durchfrieren bewahrt werden. 

Neue Verwendungsmöglichkeiten etwa für den krankheitsanfälligen Buchs ergeben sich durch den Buchsbaum Ersatz Bloombux®, der mit üppiger Blüte und kompaktem Wuchs überzeugt und beispielsweise als niedrige Hecke kultiviert werden kann. 

Tipps zur Pflanzung von Rhododendron 

Idealerweise pflanzt man Rhododendren im Frühjahr oder im Frühherbst: Dann können die Pflanzen vor dem Winter gut einwurzeln. Planen Sie von Anfang an ausreichend Platz für eine Pflanze ein – Sie wollen sie ja im nächsten Jahr nicht gleich wieder versetzen. Ein humusreiches Substrat ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Kultur. Um den Mutterboden zu verbessern, kann verrottetes saures Laub von Eiche oder Walnuss, Nadelhumus sowie kompostierte Nadelholzrinde verwendet werden. 

Generell sollte bei Böden im basischen Bereich auf Inkarho-Rhododendren gesetzt werden, die damit gut umgehen können. Auch für sie sollte der Boden humusreich und gut durchlüftet sein. Lediglich mit einem lockeren Boden, unabhängig vom pH-Wert, sind die kalktoleranten, winterharten Rhododendron zufrieden, die unter der Bezeichnung Easydendron® im Handel zu finden sind. Besondere Leckerbissen sind der spektakulär in Hellblau blühende  Easydendron® ‘Blue Peter’, der violettrosafarbene Easydendron® ‘Blurettia’ sowie der dreifarbig blühende ‘Happydendron® Pushy Purple®’.

Ein Rhododendron, der Kalk im Boden von Haus aus toleriert, ist beispielsweise der Zwerg ‘Kermesina’ mit magentafarbenen Blüten, der wegen seiner Größe auch im Staudenbeet platziert werden kann.

Vor dem Pflanzen sollte man den Ballen gut wässern. Pflanzlöcher sollten etwa so breit wie hoch sein, um den Feinwurzeln Platz zu geben. Pflanzen Sie grundsätzlich eher zu hoch als zu tief. Ein Gießrand ermöglicht ein zielgerichtetes Wässern, Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden. Vor dem Mulchen sollte oberflächlich eine stickstoffreiche Düngergabe, etwa in Form von Hornspänen, erfolgen.

Rhododendron und Azaleen richtig pflegen

Durch regelmäßige Gaben von saurem Humus kann der Boden nachhaltig im sauren Bereich gehalten werden. Vorsicht beim Einarbeiten! Die flach unter der Oberfläche streichenden Feinwurzeln sollten dabei nicht beeinträchtigt werden. 

Dunkelgrünes Laub zeigt, dass die Pflanzen gut mit Nährstoffen versorgt sind. Bei Mangelerscheinungen sind salzarme Depotdünger oder Hornspäne erfolgreich. Oft wird nach der Blüte eine zweite Düngung empfohlen. Ein Schnitt ist normalerweise nicht notwendig, durch Ausbrechen der verwelkten Blütenstände kann die Verzweigung angeregt werden. 

Wie alle Immergrünen ist auch der Rhododendron vor Frosttrocknis nicht gefeit: Vor allem in sonnigen Lagen sind Reisigabdeckungen oder Wärmeschutzvliese bei empfindlichen Vertretern sinnvoll.